Vier Tage Sonne, pieksiges Heu und viele Bremsenstiche

Jedes Jahr nehmen die Auszubildenden der Volksbank Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck  an einer „Sozialen Woche“ teil, um über den eigenen Tellerrand hinaus schauen zu können. Zehn Teilnehmende entschieden sich dieses Jahr für die NABU Umweltpyramide in Bremervörde als Einsatzort, um bei Pflegemaßnahmen im Naturschutz mit anzupacken. „Welch ein Glück in diesem Jahr so viele helfende Hände bei Mahd und Heurechen zu haben, denn nur mit regelmäßiger Pflege gelingt es Wiesen blütenreich zu entwickeln oder zu erhalten“, freute sich Inken Dippel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide.

 

Nach einer Führung über das Außengelände der NABU Umweltpyramide mit vielen Hinweisen wie man Insekten und andere Tiere am besten fördert, ging es an die Arbeit. Trotz vorher geäußerter Berührungsängste mit „Krabbeltieren“ verschwanden einige Auszubildende schon eine Stunde später mitten in einem Gagelstrauch, um wuchernde Brombeeren und Ahorn herauszuschneiden. Dem Lachen nach zu urteilen, hatten sie sogar Spaß dabei. Das Zurückschneiden von Weidenaufwuchs auf einer Magerwiese war für einige Auszubildende hingegen die erste Geduldsprobe, denn es ging nur langsam und tief gebückt mit Rosen- und Astscheren voran. Zum Glück gab es danach Abwechslung mit verschiedenen Mähgeräten auf der Streuobstwiese, deren Bedienung Hans Dietrich, Mitarbeiter der NABU Umweltpyramide, sachkundig erklärte.

 

Die nächsten Tage standen verschiedenste Arbeiten auf Flächen eines von REWE geförderten Projektes im Alten Land auf dem Programm. Auf Apfelplantagen wurden in den Randbereichen Blühstreifen oder Wiesen angelegt sowie Bäume und Büsche gepflanzt, die nun zur Pflege gemäht und geschnitten werden mussten. Außerdem waren Nistkästen zu kontrollieren, um den Bruterfolg zu erfassen. Die Unterscheidung der Nester von Kohlmeisen- und Sperlingen, die 80 -90% der Kästen belegen, ist auch für Laien leicht zu bewerkstelligen, somit konnten die Auszubildenden die Naturschützer effektiv unterstützen. „Eine richtige Erleichterung“, erklärt Inken Dippel begeistert, „denn alleine 20 Hektar Fläche zu kontrollieren, dauert ganz schön lange.“

 

Am letzten Tag im Alten Land erkundete die Gruppe aufgelassene Plantagen, die bald als neue Flächen in das Projekt starten. Dabei kam es zu einer ungewollten Teambuilding-Maßnahme, bei der ein faulschlammiger breiter Grabens auf einem wackeligen Weidenast zu überqueren war. Alle Teilnehmenden kamen trockenen Fußes auf die andere Seite.

Das Anfertigen von Lehmsteinen für neue Insektennisthilfen bildeten den Abschluss der Arbeiten in der Projektwoche. Anschließend wurde die Woche in Ruhe noch ausgewertet. Dabei wurde nicht zuletzt der hohe Verbrauch an Sonnen- und Insektenschutzmitteln genannt. „Immerhin haben mich nun die Wespen zu Hause im Gegensatz zu früher gar nicht mehr aufgeregt“, zog eine Teilnehmerin ihr Resümee.

„Eine rundum gelungene Sache: in punkto Ausdauer, Offenheit und Teamgeist sind die Azubis der Volksbank wirklich klasse“, lobte Inken Dippel zum Abschluss und hofft auf weitere Arbeitseinsätze.

 

Foto von Melina Behling (NABU Umweltpyramide):Erschöpft aber erfolgreich! Auszubildende der Volksbank ziehen Resümee über ihre soziale Woche bei der NABU Umweltpyramide. 

Neben den Auszubildenden sind abgebildet:

Vorne rechts Hans Dietrich, dahinter Inken Dippel

Hintere Reihe von rechts nach links: Dr. Maren Meyer-Grünefeldt (Leiterin der  NABU Umweltpyramide), Anita Ross (Ausbildungsleiterin der Volksbank), Kristin Meyer (stellvertretende Ausbildungsleiterin der Volksbank)

 

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