Vortrag über das Naturparadies Masuren

Rüdiger Wohlers stellt NABU-Reise in der NABU Umweltpyramide vor

Rüdiger Wohlers, Experte für NABU-Reisen nach Masuren.   Foto: NABU/Matthias Freter
Rüdiger Wohlers, Experte für NABU-Reisen nach Masuren. Foto: NABU/Matthias Freter

Die NABU-Einrichtung „Institut für Ökologie und Naturschutz Niedersachsen“, kurz IfÖNN, bietet eine Vielzahl an NABU-Naturreisen an, eine davon führt ins Traumland Masuren. Reiseleiter Rüdiger Wohlers wird am Donnerstag, den 30. November ab 19 Uhr, in einem bilderreichen Vortrag das Land der hügeligen Weiten vorstellen. Veranstaltungsort ist die NABU Umweltpyramide in Bremervörde, Huddelberg 14, der Eintritt beträgt 3,- €.

 

„Ich freue mich, dass dieser Vortrag in der NABU Umweltpyramide stattfindet und wir die Türen für Naturinteressierte öffnen können“, sagt Bettina Schroeder, Leitung der Einrichtung. „Rüdiger Wohlers wird auf ausgewählte Tierarten eingehen und in die Geschichte der Region eintauchen.“ Dabei spielen auch die Störche eine große Rolle: „In einigen Dörfern brüten sie zu Dutzenden, in einem gibt es sogar doppelt so viele Störche wie Einwohner“, weiß Wohlers zu berichten. Die Ursprünglichkeit Masurens mit den riesigen Waldgebieten, den naturnahen Wiesen in der eiszeitlich geprägten Hügellandschaft und den Seen und Flüssen mit ausgedehnten Schilfgebieten wird mit eindrucksvollen Bildern vorgestellt. Eisvogel, Silberreiher, Kuckuck und Fischotter sind dort keine Seltenheit, ebenso zahlreiche Libellen- und Schmetterlingsarten, die in Deutschland längst verschwunden oder stark bedroht sind. „Masuren hat von Elch bis Wiedehopf, von Bienenfresser bis Schreiadler, von Pirol bis Seggenrohrsänger europaweit eine der größten Dichten an Artenvielfalt vorzuweisen“, verspricht Wohlers einen beeindruckenden Vortrag.

 

Wohlers wird zudem auf die regelmäßigen Bustouren des NABU eingehen, auf denen das Land - darunter der größte und jüngste polnische Nationalpark, der Biebrza-Nationalpark -  erkundet wird. Diese Touren sind auch ein Beitrag zur Förderung des Naturschutzes und eines nachhaltigen Tourismus vor Ort. „Die Reise findet 2024 vom 27. April – 8. Mai statt und auch für 2025 steht der Termin schon fest“, weiß Bettina Schroeder. Wer durch den Vortrag auf den Geschmack gekommen ist, kann noch eine Reise buchen. Weitere Informationen findet man unter www.natur-und-reisen.de.

 


NABU Kreisverband Bremervörde-Zeven fördert Umweltbildung für 100 Schulklassen

Umweltbildung ist eine wertvolle Grundlage für Naturschutz - davon ist der Vorstand des Kreisverbandes überzeugt. Foto: NABU Kreisverband
Umweltbildung ist eine wertvolle Grundlage für Naturschutz - davon ist der Vorstand des Kreisverbandes überzeugt. Foto: NABU Kreisverband

Die NABU Umweltpyramide erlebt zurzeit einen Anstieg an Nachfragen für Umweltbildung durch regionale Grundschulen. Diese planen vermehrt Tagesausflüge in das Umweltbildungszentrum - eine neue positive Entwicklung, die insbesondere auf den Erfolg des von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projektes „Umweltbildung querbeet – Impulse auf Grundschule erweitern“ zurückzuführen ist.

 

„In meinem Projekt entwickle ich schulische Umweltbildungseinheiten, die auf vier unserer Seminare aufbauen, so dass die Inhalte in der Schule nachgearbeitet werden können“, berichtet Bettina Schroeder, Biologin und pädagogische Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide. Lehrkräfte, die dieses Angebot nutzen, erhalten erprobte Materialien für die Implementierung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an ihren Schulen. Die NABU Umweltpyramide ist aus diesem Projekt heraus zu einem Kooperationspartner beider Grundschulen in Bremervörde geworden: „Die Grundschule Engeo plant langfristig, dass alle 13 Klassen jedes Jahr einen Tagesausflug in das Umweltbildungszentrum unternehmen. Die Grundschule Bremervörde hat auch schon einige Seminare für dieses Schuljahr gebucht, weitere werden sicher folgen,“ freut sich Bettina Schroeder über die vielen Kinder, die in ihrem Verständnis für den Naturschutz gefördert werden.

 

„Wir sind begeistert von dem Interesse an unserer Umweltbildung und möchten das Projekt gerne mit weiteren regionalen Schulen ausbauen – zu einem vernünftigen Preis“, deutet Bettina Schroeder das Problem an. Für die Umsetzung der Seminare habe man in der Pilotphase Fördergelder von der Bingo-Umweltstiftung bekommen, dafür sei man dankbar, doch nun sei dies vorbei, erklärt sie. „Hinzu kommt: Auch die NABU Umweltpyramide hat mit gestiegenen Kosten zu kämpfen. Personal für Seminare, Pflege des Außengeländes, Strom- und Gasverbrauch und Bio-Lebensmittel zur Verkostung für die Kinder sind nur einige Posten, die davon betroffen sind“ berichtet sie. Das könne man unmöglich an die Eltern der Kinder weitergeben, so die Biologin, ins Defizit darf die Einrichtung aber auch nicht kommen. Als der Vorstand des NABU Kreisverbandes Bremervörde-Zeven davon hörte, wurde nicht lange überlegt: „Wie wäre es, wenn der NABU Bremervörde-Zeven eure Umweltbildung finanziell fördert und somit den Kindern aus 100 Grundschulklassen den Besuch zu einem fairen Preis ermöglicht“, fragten Walter Lemmermann und Renate Warren, 1. und 2. Vorsitzende des Ehrenamtsverbands, an. „Das ist sehr großzügig und eine sichtbare Wertschätzung unserer Arbeit“, ist Bettina Schroeder begeistert von diesem Angebot.

 

Auch Carsten Nitschke, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der NABU Umweltpyramide, ist hocherfreut über diese umfangreiche Unterstützung: „Geht man von 25 Kindern pro Klasse aus, wird Umweltbildung für 2500 Kinder unserer Region gefördert – großartig! Vielen Dank dafür!“ Er hofft, dass weitere Sponsoren langfristig diesem Beispiel folgen werden: „In die Bildung unserer Kinder zu investieren ist für alle lohnenswert, für die Kinder, die Gesellschaft und die Natur“ bedankt sich Carsten Nitschke noch einmal beim gesamten Vorstand des NABU Bremervörde-Zeven.


Waldkita Zeven strebt NABU-Zertifikat an

NABU Umweltpyramide beginnt neue Kooperation mit zehn Kitas

Bild 1: Waldboden. Waldkindergarten Zeven; Bild 2: Zertifizierung. NABU Umweltpyramide

Die NABU Umweltpyramide hat nach Beendigung des Projektes „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ an sämtliche Kitas im Landkreis Rotenburg einen umfangreichen Leitfaden verschickt. Darin enthalten sind zahlreiche erprobte Aktionsideen und Spielanleitungen rund um die Natur. Um den Kitas den Einstieg zu erleichtern und langfristig eine Qualitätsentwicklung und deren Sicherung zu erreichen, hat der NABU zusätzlich eine Zertifizierung entwickelt. An dem Bewerbungsverfahren für dieses Angebot nehmen zurzeit 10 engagierte Kitas teil. Ebenso wie das ursprüngliche Projekt wird auch die Zertifizierung von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

 

"Neben Naturerfahrungen, die die Kinder bekommen, erleben sie insbesondere, dass sie selbst aktiv werden und im Sinne der Natur handeln können“, erklärt Bettina Schroeder vom NABU einen der Schwerpunkte in ihrem langjährigen Projekt. Bei einem Workshop, der im Juni stattfand, haben interessierte Fachkräfte einen Einstieg in die Themen gefunden und sich mit „Krabbeltieren“, heimischen Blumen und Insektenfressern wie Vögel und Fledermäuse beschäftigt, um letztendlich auch die Vernetzung mit unserer Ernährung und unserem eigenen Handeln zu reflektieren.

 

Mit der Zertifizierung bietet der NABU nun eine langfristige Kooperation an. „In zehn interessierten Kitas läuft inzwischen das Bewerbungsverfahren,“ berichtet die Biologin vom NABU. Dabei waren die Motive der Einrichtungen sehr unterschiedlich – manche stützen sich auf die Zusammenarbeit mit dem NABU, um sich in Richtung Naturschutz weiterzuentwickeln, andere sind schon lange aktiv mit den Kindern in der Natur unterwegs und freuen sich über die Wertschätzung und neue Außenwirkung durch den NABU.

 

Zu letzteren gehört der Waldkindergarten Zeven. Als Bettina Schroeder vorbeischaut, um sich einen ersten Eindruck zu machen, können Jana Konrad und Lena Fitschen viel berichten. „Die Kinder sind täglich draußen in der Natur und erleben die Jahreszeiten mit allen Sinnen. Sie spüren das Wetter, riechen die frischen Pilze und sehen die Veränderungen an den Bäumen. Beim Picknick auf der Decke besuchen uns regelmäßig Käfer und Spinnen. Dies bietet uns die Chance, mögliche Ängste oder Ekel abzubauen, da wir sie während des Frühstücks ausgiebig beobachten und betrachten können“, geben die beiden einen Einblick in den Alltag der Kinder. Viele Tiere haben sich an die Kinder im Wald gewöhnt. Sie zeigen sich daher sehr nah und die Kinder haben gute Chancen, sie zu beobachten. „Ein Eichhörnchen und ein Rotkehlchen besuchen uns regelmäßig, eine Maus und ein Frosch leben ganz in der Nähe. Tieren, die regelmäßig bei uns vorbeischauen, geben die Kinder einen eigenen Namen. Das schafft eine Beziehung und veranlasst die Kinder, die Tiere genauer kennenlernen zu wollen und sie zu schützen.“

 

Neben Naturerfahrungen wird auch das eigene Handeln und Umweltschutz thematisiert: „Die Kinder holen gemeinsam mit uns regelmäßig Wasser, welches wir für das Händewaschen benötigen. Sie wissen, dass sie auf ihren Wasserverbrauch achten sollten, da uns Wasser nicht unbegrenzt zur Verfügung steht“, erzählen Jana Konrad und Lena Fitschen. Das Thema Wasserverschmutzung wird aufgegriffen, wenn es darum geht, dass das Schmutzwasser entsorgt werden muss.

 

„Jede Kita handelt nach einem anderen Konzept zum Thema Naturerlebnis und Naturschutz – eine Inspiration für unsere eigene Umweltbildungsarbeit“, bemerkt Bettina Schroeder erfreut, nachdem sie die weiteren Kitas besucht hat. Für diese erste Zertifizierung ist die Bewerbungsfrist abgelaufen, im nächsten Jahr können voraussichtlich neue interessierte Kitas einsteigen.

 


Kranichtouren mit neuen Angeboten

Auf abgeernteten Maisfeldern finden Kraniche genug Nahrung. Foto: NABU/K. Karkow
Auf abgeernteten Maisfeldern finden Kraniche genug Nahrung. Foto: NABU/K. Karkow

Es wird wieder Herbst: Auch wenn die Temperaturen noch sommerlich sind, finden sich nach und nach die ersten Kraniche in ihren Rastgebieten im nördlichen Teufelsmoor ein. In den nächsten Wochen werden immer mehr „Vögel des Glücks“ eintreffen, bis sie in den Abendstunden mit ihren lauten Rufen unüberhörbar werden. Auch in diesem Jahr bietet die NABU Umweltpyramide zur Beobachtung der imposanten Vögel unterschiedliche Möglichkeiten an, in bewährter Kooperation mit Gäste- und Naturführerin Frauke Klemme.

 

Das Teufelsmoor ist ein Zwischenstopp für die Kraniche, bis zu ihren endgültigen Überwinterungsgebieten liegen noch einmal mehr als 1.000 km vor den Tieren. Da heißt es ausruhen und Fettreserven anfressen. „Für den Weiterflug schließen die Kraniche sich dann zu großen Trupps zusammen“, erklärt die Gäste- und Naturführerin. „Die großen Rastplätze im Teufelsmoor dienen daher auch als Sammelplätze, dies bietet wunderbare Möglichkeiten, die sonst so scheuen Einzelgänger zu beobachten.“ Allerdings muss man sich auskennen, um die Tiere nicht unnötig zu stören. Um allen Interessierten ein naturverträgliches Kranich-Erleben zu ermöglichen, hält Frauke Klemme wieder verschiedene fachkundige Führungen bereit. 

 

„In diesem Jahr können Naturfreunde unter besonders vielfältigen Angeboten wählen“, berichtet sie. „Neben den bewährten Abendwanderungen mit unterschiedlicher Streckenführung habe ich auch eine Planwagenfahrt vorbereitet, das erste Mal wieder seit der Pandemie.“ Und noch etwas: „Für Kinder gibt es ein ganz neues Ferienprogramm rund um den Kranich – „Kraniche für Kids“ - lasst euch überraschen!“

 

Auskünfte zu Terminen und Veranstaltungen erteilt Frauke Klemme unter Tel. 04763 - 6280180 oder Email: anfrage@frauke-klemme.de.

 

Für alle Kranich-Fans, die allein auf Tour gehen möchten, hat die Gäste- und Naturführerin noch einen Tipp: „Die Vögel sind äußerst scheu und haben eine große Fluchtdistanz. Zudem können Kraniche besser sehen als Menschen. Wer Kraniche sehen will, bevor er selbst gesehen wird, sollte sich ruhig verhalten, einen Mindestabstand von 300 Metern einhalten und nicht aus dem Auto aussteigen. Wenn die Tiere sich ungestört fühlen, bestehen gute Chancen, sie möglichst lange zu beobachten.“

 


Halbzeit bei „Umweltbildung querbeet“

NABU Umweltpyramide und Grundschule Engeo haben neue Wege erprobt

Die NABU Umweltbildung bietet seit über 30 Jahren für Schulklassen handlungsorientierte und abwechslungsreiche Seminare an. Mit dem aktuellen Projekt "Umweltbildung querbeet – Impulse auf Grundschule erweitern" werden darüber hinaus praxisnahe Möglichkeiten entwickelt, diese Form der Umweltbildung im schulischen Unterricht weiterzuführen. Die Projektidee stammt von Bettina Schroeder, sie kann auf 31 Jahre Umweltbildung in der NABU Umweltpyramide zurückblicken. „Das ist ein großer Schatz an Erfahrungen, den ich gerne an Schulen weitergeben möchte“, so die Biologin.

 

Aus dem Projekt heraus sind acht Leitfäden entstanden, anhand derer an Grundschulen Umweltbildung zu vier verschiedenen Themen in allen Klassenstufen durchgeführt werden kann. Damit die Umsetzung für die Lehrkräfte möglichst effizient durchzuführen ist, hat Bettina Schroeder sich zuerst den Alltag einer Grundschule genau angeschaut. „Ich durfte ein Halbjahr lang intensiv an der Grundschule Engeo hospitieren und habe so Einblicke in Bildungsarbeit bekommen, die mir sonst nicht möglich gewesen wären“, ist die Biologin von der Unterstützung der Schule begeistert.

 

Elke Wladarsch, zu Beginn des Projektes Schulleiterin der Grundschule Engeo, hat das Projekt gerne in Form einer Kooperation unterstützt: „Dies erschien mir eine großartige Chance, Unterricht an die Herausforderungen, die die heutige Zeit mit sich bringt, anzupassen und bei dieser Neugestaltung als gesamtes Kollegium aktiv mitzuwirken.“ Doch damit war die Zusammenarbeit noch lange nicht beendet. Jede der 12 Klassen der Grundschule Engeo hat die NABU Umweltpyramide im letzten Schuljahr zu einem ausgewählten Thema besucht: Die 1. Klassen erforschten die Welt der Krabbeltiere, die 2. Klassen haben die Tierwelt in Teichen und im Bach erlebt, die 3. Klassen haben Korn gedroschen, Mehl gemahlen und Pizza im neuen Lehmbackofen gebacken, die 4. Klassen haben sich auf die „Spuren der Wölfe“ begeben. „Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung konnten diese Seminare für die Kinder kostenfrei stattfinden,“ ist Bettina Schroeder der Stiftung dankbar.

 

Die Erlebnisse von jenen Tagen wurden anschließend im Unterricht über mehrere Wochen fächerübergreifend weitergeführt, indem die vom NABU neu entwickelten Lehreinheiten intensiv erprobt wurden. Dies führte die Kinder oftmals raus aus dem Klassenzimmer, denn der Ansatz des NABU geht weit über die sachbezogenen Inhalte hinaus. „Meine Ziele sind in erster Linie, durch das direkte Naturerlebnis Emotionen zu wecken, die Kinder spüren zu lassen, wie wichtig die Natur ist und Handlungsoptionen aufzuzeigen, damit sie merken, dass sie in der Lage sind, etwas Positives zu bewirken,“ berichtet Bettina Schroeder. Nach einer Reihe von Teamgesprächen baute sie die Anregungen des Kollegiums in ihre Leitfäden ein. Als letzten Schritt modifizierte sie die Leitfäden, so dass zu jedem Seminar für alle vier Klassenstufen einer Grundschule Arbeitsmaterial für Lehreinheiten entstanden ist.

 

Die erprobten Leitfäden werden nach Abschluss des Projektes jeder Lehrkraft, die eines der entsprechenden Seminare für ihre Klasse in der NABU Umweltpyramide bucht, zur Verfügung gestellt. „Dies ist ein hervorragender Baustein zur Etablierung von "Bildung für nachhaltige Entwicklung" an Grundschulen,“ ist sich Bettina Schroeder sicher. Schon jetzt können sich interessierte Grundschulen unter b.schroeder@nabu-umweltpyramide.de melden, um in einem persönlichen Gespräch weitere Informationen zu erhalten.

 

 

 

 

Bild 1: Wie viele Beine hat dieses Krabbeltier? – Ein Blick in die Lupe führt zur Antwort. © Mareike Stamme

 

Bild 2: Mit Keschern wurde das Leben im Teich erforscht. © Ilona Böning

Bild 3: „Vom Korn zum Brot“ auf althergebrachte Weise - dafür wurde Getreide zwischen Steinen gemahlen. © Meike Rüdiger

 

 Bild 4: Ein Wolf läuft im „geschnürten Trab“ – für die Kinder ist das eine Herausforderung. © Meike Rüdiger

 

 


Sommerschnitt am Obstbaum

Samstag, den 24. Juni von 9.30 - 12.30 Uhr

Wie schneide ich Obstbäume richtig? Welche Unterschiede zwischen dem Schnitt bei Stein- und Kernobst gibt es? Diese und andere Fragen beantwortet der gelernte Gärtner Torsten Brunkhorst am Samstag, den 24. Juni im Sommerschnittkurs der NABU Umweltpyramide in Bremervörde.

Weitere Informationen finden Sie unter Veranstaltungen.


Simone Kasnitz gibt Wiesenvogelschutz in neue Hände

 Großer Brachvogel und Kiebitz sind auch im Landkreis Rotenburg (Wümme) seit Jahrzehnten kontinuierlich einem starken Rückgang unterworfen. Mittlerweile sind beide Arten nach Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützt eingestuft. In den ausgedehnten Wiesengebieten schwirrte einst die Luft von den Rufen der Vögel im Frühjahr. Doch da ist es still geworden.

 

Vor über 10 Jahren haben der NABU Kreisverband Bremervörde-Zeven und die NABU Umweltpyramide aus diesem Grund ein Projekt zum Gelegeschutz der letzten verbliebenen Wiesenvögel ins Leben gerufen. Nach Ablauf der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung ist der Landkreis Rotenburg (Wümme) eingestiegen. Koordiniert durch die Stiftung Naturschutz werden seitdem in Schwerpunktgebieten, die sich insbesondere im Nordkreis befinden, in Kooperation mit Landbewirtschaftern erfolgreich Maßnahmen zum Schutz der Gelege und der Küken vorgenommen. Mit Zäunen werden die Eier vor Raub geschützt, die Küken können anschließend Schutz in stehengelassenen Säumen finden. Vor einigen Jahren konnte zudem in Kooperation mit der Jägerschaft ein Prädationsmanagement aufgebaut werden, um den Verlust von Eiern und Küken weiter zu reduzieren.

 

Das Projekt hat in diesem Frühjahr einen Leitungswechsel erfahren, teilt die Stiftung Naturschutz im LK Rotenburg mit. Simone Kasnitz, die das Projekt von Beginn an begleitet und zusammen mit ehrenamtlichen NABU-Aktiven entwickelte sowie Kontakte zu allen Akteuren hergestellt und gehalten hat, hat auf eigenen Wunsch die NABU Umweltpyramide verlassen und wird sich beruflich neu orientieren. Mit Sylke Bischoff konnte eine erfahrene Biologin gewonnen werden, die das Projekt jetzt federführend betreuen wird.

 

Neben den konkreten Absprachen mit den Landwirten hinsichtlich Gelegeschutz, Mahdtermin und Schutzstreifen für die schon kurz nach dem Schlupf mobilen Küken und einem flankierenden Kontrollmanagement der Beutegreifer, stehen die Verbesserung der Lebensräume im Fokus des Projektes. Durch die ökologische Aufwertung von Flächen wie Extensivierung von Grünland oder Anlage von Senken und Wasserstandsverbesserung soll der Bestand des vom Aussterben bedrohten Brachvogels nach Möglichkeit nicht nur gesichert, sondern wieder vergrößert werden. „Diese Maßnahmen sind ausschließlich auf freiwilliger Basis in Zusammenarbeit mit den Flächeneigentümern und -nutzern möglich“, so Sylke Bischoff und ergänzt weiter, dass das Projekt nur mit Unterstützung der Landwirte erfolgreich sein kann.

 

Derzeit brüten die Großen Brachvögel und Kiebitze teilweise noch, andere führen bereits Küken. Um die Jungvögel nicht zu gefährden, bittet die Biologin, bei den anstehenden Bewirtschaftungen auf das Vorkommen von Brachvogel und Kiebitz zu achten, bei einem Gelegefund oder der Beobachtung von Familien die Bewirtschaftung der Fläche kleinräumig auszusetzen oder schonend durchzuführen oder bei der Mahd Randstreifen stehenzulassen, so dass insbesondere Küken die Möglichkeit zum Ausweichen haben und Deckung finden. Gerne können dem Projekt auch eigene Beobachtungen von Gelegen oder Brutgeschehen mitgeteilt werden. Für Hinweise und Informationen steht Sylke Bischoff unter s.bischoff@nabu-umweltpyramide.de oder 01520/8944076 zur Verfügung.


Zertifizierung und langfristige Kooperation als neue Angebote

Die NABU Umweltpyramide bietet neuen Workshop für Kitas zum Thema "Umweltbildung" an. Foto: Bettina Schroeder
Die NABU Umweltpyramide bietet neuen Workshop für Kitas zum Thema "Umweltbildung" an. Foto: Bettina Schroeder

 Sämtliche Kindertagesstätten und Kindergärten im Landkreis Rotenburg (Wümme) haben inzwischen die neue NABU-Broschüre „Ersthelfer*in und Ersthelfer für die Vielfalt“ zum Entdecken und Erforschen der Natur erhalten. Die enthaltenen Aktionsideen sind in einem langjährigen, von der Niedersächsischen Umweltstiftung geförderten Projekt erprobt und evaluiert worden. Um den Fachkräften in den Kitas den Einstieg in die Umsetzung zu erleichtern, bietet die NABU-Umweltpyramide jetzt einen passenden Workshop an sowie eine Starterkiste mit Forscher-Materialien wie Bestimmungshilfen und Lupen. Eine langfristige Qualitätsentwicklung und -sicherung kann darüber hinaus durch die ebenfalls neue Möglichkeit, sich zertifizieren zu lassen, gewährleistet werden.

 

„Die Teilnahme an dem Workshop und die Starterkisten stehen allen Kitas zur Verfügung“, erklärt Bettina Schroeder als Projektleitung. „Mit dem Angebot der Zertifizierung konzentrieren wir uns erst einmal auf den Nordkreis des Landkreises Rotenburg (Wümme).“ Die Broschüre ist das Ergebnis ihres langjährigen, gleichnamigen Projektes. Die darin enthaltenen Aktionen und die benötigten Materialien wurden in den letzten Jahren von zehn engagierten Einrichtungen getestet und optimiert. „Die Broschüre enthält Tipps zu vier Schwerpunkt-Themen. Die Kinder sind als Naturdetektive unterwegs und verstehen mit der Zeit die Zusammenhänge zwischen Insekten, heimischen Blumen, weiteren Tierarten und letztendlich unserer eigenen Ernährung“, erläutert die Biologin.

 

Um den Fachkräften der Kitas praktische Erfahrungen zu ermöglichen und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken, wird im Juni ein dazu passender Workshop angeboten. „Man muss keine Artenkenntnisse haben, um sich zusammen mit Kindern mit Insekten und anderen Krabbeltieren zu beschäftigen“, ist Bettina Schroeder überzeugt. „Deren überwältigende Vielfalt lässt sich leicht anhand der Anzahl der Beine in wenige Gruppen einteilen – und schon ist die Neugierde geweckt“, berichtet sie von ihren Erfahrungen.

 

Ist der Einstieg erst einmal gemacht, bietet der NABU mit der neuen Möglichkeit einer Zertifizierung auch langfristig seine Unterstützung an – zur Selbstreflektion des Kita-Teams und für Tipps und Anregungen. „Dieses neue Angebot bezieht sich zurzeit auf den Altkreis Bremervörde“, weist Bettina Schroeder auf die Einschränkung hin. Mit den umliegenden Grundschulen werden ebenfalls neue Kooperationen aufgebaut, die Erstklässler beschäftigen sich dann ebenfalls mit „Krabbeltieren“. „Ähnliche Angebote in Kita und Grundschule sind eine ideale Brücke, um Kindern den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern“, erklärt sie weiter. „Mit dem NABU Brücken bauen“ – so lautet deshalb auch der Titel ihres Projektantrages, den sie erneut bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gestellt hat. „Die ersten 15 Kitas bekommen das Zertifikat dank einer weiteren Förderung kostenfrei“, freut sich die Biologin.

 

Der NABU nimmt noch Anmeldungen für den Workshop entgegen. Er wird an zwei alternativen Terminen im Juni angeboten. Interessierte Kitas können sich bei Bettina Schroeder unter B.Schroeder@NABU-Umweltpyramide.de oder 04761 71352 melden, ebenso können Kitas aus dem Nordkreis auf diesem Weg Informationen zur Zertifizierung erhalten.


Geschäftsführung in neuer Hand

Carsten Nitschke verstärkt NABU-Haupamt in Bremervörde. Foto: NABU
Carsten Nitschke verstärkt NABU-Haupamt in Bremervörde. Foto: NABU

 

Die NABU Umweltpyramide Bremervörde steht seit dem 1. April 2023 unter neuer Führung: Carsten Nitschke, welcher bisher und auch weiterhin das ebenfalls in Bremervörde ansässige OSTEL Jugendhotel leitet, übernimmt die Tätigkeit als Nachfolger von Dr. Maren Meyer-Grünefeldt, die bis Ende Februar 2023 vier Jahre lang die Geschäftsführung der NABU Umweltpyramide Bremervörde gGmbH ausübte. Nitschke wird die Geschäftsführung in Teilzeit wahrnehmen, um sie mit seiner seit Februar 2020 bestehenden Tätigkeit am OSTEL, dessen Mit-Gesellschafter der NABU Niedersachsen neben der Stadt Bremervörde ist, kombinieren zu können.

 

Carsten Nitschke bringt eine Vielzahl an Erfahrungen und Qualifikationen mit: So war er unter anderem bereits in diversen Wirtschaftsbetrieben aktiv, füllte dort Leitungs- und Ausbildungsfunktionen aus und brachte sich vielfältig in Umweltprojekte mit ein. Nitschke verfügt über weitreichende Erfahrungen in den Bereichen der Geschäftsführung, Hotellerie und Gastronomie, im Marketing und Vertrieb sowie im IT-Bereich.

 

„Ich freue mich sehr, die Geschäftsführung der NABU Umweltpyramide Bremervörde übernehmen zu dürfen“, so Nitschke. „Mit der Übernahme kann ich mein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in Umweltangelegenheiten weiter voranbringen und mit meinen Wirtschaftskenntnissen verknüpfen. Der Schulterschluss mit dem OSTEL und der Stadt Bremervörde versetzt uns dabei in die Lage, Umweltbelange weiter zu forcieren und Umweltbildung voranzubringen. Solche Gelegenheiten bieten sich selten, und ich bin glücklich dies nun mit dem Team der Umweltpyramide umsetzen zu können.“

 

Auch Dr. Monika Maintz, Geschäftsführerin des NABU Niedersachsen, freut sich über die neue Unterstützung in dem anerkannten außerschulischen Lernstandort des NABU: „Für uns ist die schon länger bestehende Kooperation mit dem OSTEL zum Thema Umweltbildung sehr hilfreich und die damit verbundene enge Zusammenarbeit lieferte bereits wichtige Synergien. Carsten Nitschke überzeugt uns durch sein Interesse an Nachhaltigkeit und Umweltbildung und seine Fähigkeit, wirtschaftliches Handeln in einer gGmbH mit Umweltthemen zu verknüpfen. Wir freuen uns sehr, ihn nun noch stärker beim NABU eingebunden zu haben!“

Die NABU Umweltpyramide steht wie viele Bildungseinrichtungen nach der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen: Ausgefallene Veranstaltungen und ausbleibende Besucherinnen und Besucher belasteten den Betrieb und dessen Personal stark. Carsten Nitschke stellt sich zusammen mit dem sehr engagierten und kompetenten Team, welches die Umweltpyramide auch während der Pandemie am Laufen gehalten hatte, den kommenden Aufgaben. Gemeinsam sollen nun wieder vermehrt Veranstaltungen für Groß und Klein angeboten und regelmäßige Öffnungszeiten sichergestellt werden, so dass alle Interessierten bald wieder das vielfältige Bildungsangebot der NABU Umweltpyramide wahrnehmen können.


Workshop für Umweltbildung in Kitas

Mit kleinen Forscherinnen und Forschern raus in die Natur – ein Workshop der NABU Umweltpyramide zeigt, wie es gelingt.“ ©NABU/Christine Kuchem
Mit kleinen Forscherinnen und Forschern raus in die Natur – ein Workshop der NABU Umweltpyramide zeigt, wie es gelingt.“ ©NABU/Christine Kuchem

Die NABU Umweltpyramide stellt allen Kitas im Landkreis Rotenburg die neue Broschüre „Ersthelferin und Ersthelfer für die Vielfalt“ mit Ideen zum Entdecken und Erforschen der Natur zur Verfügung. Um den Fachkräften den Einstieg zu erleichtern, bietet der NABU dazu im Juni einen passenden Workshop und eine Starterkiste mit Materialien an. Für die langfristige Qualitätsentwicklung und -sicherung dient die ebenfalls neu entwickelte Möglichkeit, sich zertifizieren zu lassen.

 

 „Die Teilnahme an dem Workshop und die Starterkisten stehen allen Kitas zur Verfügung“, erklärt Bettina Schroeder als Projektleitung. „Mit dem Angebot der Zertifizierung konzentrieren wir uns erst einmal auf den Nordkreis des Landkreises Rotenburg (Wümme).“

Die Broschüre ist das Ergebnis ihres langjährigen, gleichnamigen Projektes. Die darin enthaltenen Aktionen und Materialien wurden in den letzten Jahren von zehn engagierten Einrichtungen erprobt und evaluiert. „Die Broschüre ist modular aufgebaut: Die Kinder sind als Naturdetektive unterwegs und verstehen mit der Zeit die Zusammenhänge zwischen Insekten, heimischen Blumen, weiteren Tierarten und letztendlich unserer eigenen Ernährung“, erläutert die Biologin. „Mit Aktionen wie Nistkastenbau und Blumen säen erleben die Kinder darüber hinaus, dass sie selbst aktiv werden und im Sinne der Natur handeln können“, beschreibt sie einen weiteren Schwerpunkt.

 

„Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung können wir die Broschüre, die einen Leitfaden zum Nachahmen darstellt, an alle Kitas im Landkreis Rotenburg (Wümme) kostenfrei versenden“, freut sich Bettina Schroeder. „Nun möchte ich die Kitas bei der Umsetzung mit einem passenden Workshop und den Starterkisten unterstützen.“ Die wichtigste Intention für den Workshop ist, praktische Erfahrungen zu ermöglichen und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Man muss keine Artenkenntnisse haben, um sich zusammen mit Kindern mit Insekten und anderen Krabbeltieren zu beschäftigen. „Es reicht das Wissen, dass sich deren überwältigende Vielfalt anhand der Anzahl der Beine in wenige Gruppen einteilen lässt – und schon ist die Neugierde geweckt“, berichtet sie von ihren Erfahrungen.

 

Ist der Einstieg erst einmal gemacht, bietet der NABU mit der neuen Zertifizierung auch langfristig seine Unterstützung an – zur Selbstreflektion des Kita-Teams und für Tipps und Anregungen. „Ich muss sehen, wie sich dieses neue Aufgabenfeld entwickelt, daher beschränke ich die Zertifizierung zurzeit auf den Altkreis Bremervörde“, berichtet Bettina Schroeder.

Mit den umliegenden Grundschulen werden zurzeit ebenfalls Kooperationen aufgebaut. „Wenn sich der Bildungsweg von der Kita hin zur Grundschule fortsetzt, ist das eine ideale Brücke, um den Kindern den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern“, erklärt sie. „Mit dem NABU Brücken bauen“ – so lautet auch der Titel ihres Projektantrages, den sie erneut bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gestellt hat. „Die ersten 15 Kitas bekommen das Zertifikat dank einer weiteren Förderung kostenfrei“, freut sich die Biologin.

 

Der NABU nimmt noch gerne Anmeldungen für den Workshop entgegen. Er wird an zwei alternativen Terminen im Juni angeboten. Interessierte Kitas können sich bei Bettina Schroeder unter B.Schroeder@NABU-Umweltpyramide.de oder 04761 71352 melden, ebenso können Kitas aus dem Nordkreis auf diesem Weg Informationen zur Zertifizierung erhalten.


Vielfältige Naturerlebnisse für die Kleinsten

Kita Abenteuerland als „Ersthelferin“ ausgezeichnet

Fachkräfte und Kinder der Kita "Abenteuerland" nehmen vor der neuen Wildbienen-Nisthilfe das Schild und den Leitfaden in Empfang. (Foto: Bettina Schroeder)
Fachkräfte und Kinder der Kita "Abenteuerland" nehmen vor der neuen Wildbienen-Nisthilfe das Schild und den Leitfaden in Empfang. (Foto: Bettina Schroeder)

 

Im Laufe der letzten dreieinhalb Jahre hat sich das Team der Kita „Abenteuerland“ ausgiebig damit beschäftigt, wie schon die Kleinsten an die Natur herangeführt werden können. Mit abwechslungsreichen Aktionen und Spielen erforschten die Kinder die Zusammenhänge zwischen Insektenvielfalt, Wildblumen, Nahrungsnetzen und ihrer eigenen Ernährung. Nun ist dieses, zusammen mit der NABU Umweltpyramide umgesetzte Projekt beendet.

 

„Wir haben wertvolle Materialkisten vom NABU erhalten, mit Ferngläsern, Lupen, Bestimmungsbüchern und umfangreichem Bastelmaterial“, berichtet Maylin Wilczynski, Leitung der Einrichtung. Im Laufe der Jahre kamen ein Hochbeet zum Gärtnern, Naschpflanzen wie Erdbeeren und Johannisbeeren, Saatgut für heimische Blühpflanzen sowie Nisthilfen für Meisen und Insekten dazu.

 

Bettina Schroeder, Biologin der NABU Umweltpyramide, entwickelte zu diesen Materialien eine Vielzahl an Aktionsideen, die sie in vier Broschüren jeweils themenbezogen zusammengefasst hat. „Die Umweltbildung der NABU Umweltpyramide ist handlungs- und erlebnisorientiert. Die Kinder spüren, dass sie selbst etwas bewirken können“, betont Bettina Schroeder.

 

Ob sich diese Umweltbildung auch auf den Kita-Alltag übertragen lässt, das sollte in den letzten dreieinhalb Jahren mit dem Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ erprobt werden, erklärt sie weiter. Daher haben neben der Kita „Abenteuerland“ noch acht weitere Kitas sowie die Helga-Leinung-Schule an dem Projekt teilgenommen. Die Aktionsideen, die vielfältigen Möglichkeiten, sie unter unterschiedlichen Voraussetzungen umzusetzen und wie erfolgreich mit Herausforderungen umgegangen werden kann, all dies ist in einem umfangreichen Leitfaden für Kitas zusammengefasst worden. Er soll in Zukunft allen interessierten Kitas das Nachahmen ermöglichen. „Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung werden die Kitas im Landkreis Rotenburg (W.) je ein Exemplar kostenfrei erhalten“, freut sich Bettina Schroeder. Weitere interessierte Einrichtungen können sich melden unter info@NABU-Umweltpyramide.de.

 

Als Dankeschön für ihr großes Engagement erhalten die zehn teilnehmenden Einrichtungen als allererste den aus dem Projekt heraus entwickelten Leitfaden. Und noch etwas bringt Bettina Schroeder bei ihrem Abschiedsbesuch mit – ein schönes Schild, das die Kinder für alle sichtbar als „Ersthelferinnen und Ersthelfer für die Artenvielfalt“ auszeichnet. Die Fachkräfte und Kinder der Kita „Abenteuerland“ haben sich dafür an der neuen Wildbienen-Nisthilfe versammelt. „Die Aktionsideen werden fester Bestandteil in unserem Kita-Alltag werden“, ist Maylin Wilczynski überzeugt.

 


Grundschule Engeo und NABU gehen zusammen neue Wege

Seminar der NABU Umweltpyramide werden um gemeinsam entwickleten Unterricht ergänzt

Elke Wladarsch (Schulleiterin, l.) und Sanja Winkelmann (Fachleitung Sachunterricht, r.) freuen sich über die neuen Materialkisten, die Bettina Schroeder (NABU) für das neue Projekt „Umweltbildung querbeet“ überreicht. Foto: Katharina Flindt
Elke Wladarsch (Schulleiterin, l.) und Sanja Winkelmann (Fachleitung Sachunterricht, r.) freuen sich über die neuen Materialkisten, die Bettina Schroeder (NABU) für das neue Projekt „Umweltbildung querbeet“ überreicht. Foto: Katharina Flindt

Die NABU Umweltbildung bietet seit über 30 Jahren für Schulklassen handlungsorientierte und abwechslungsreiche Seminare an. Mit dem neuen Projekt "Umweltbildung querbeet – Impulse auf Grundschule erweitern" werden darüber hinaus praxisnahe Möglichkeiten entwickelt, diese Form der Umweltbildung im schulischen Unterricht weiterzuführen. Nachdem Bettina Schroeder, Biologin und pädagogische Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide, zusammen mit dem Kollegium der Grundschule Engeo, rund um vier bewährte Seminare des NABU neue Lehreinheiten entwickelt hat, geht das Projekt nun für ein dreiviertel Jahr in die Erprobungsphase.

 

„Ich habe mich sehr gefreut, als die NABU Umweltpyramide vor einem Jahr an uns herangetreten ist, ob wir als Pilotschule Umweltbildungseinheiten mit entwickeln, erproben, evaluieren und dann auch langfristig in Kooperation weiterführen möchten“, berichtet Elke Wladarsch, Schulleiterin der Grundschule Engeo in Bremervörde. „Dies erschien mir eine großartige Chance, Unterricht an die Herausforderungen, die die heutige Zeit mit sich bringt, anzupassen und bei dieser Neugestaltung als gesamtes Kollegium aktiv mitzuwirken.“

 

Jede Klasse der Grundschule Engeo wird demnächst die NABU Umweltpyramide zu einem ausgewählten Thema besuchen: Die 1. Klassen erforschen die Welt der Insekten und Spinnen, die 2. Klassen werden die Tierwelt in Teichen und im Bach erleben, die 3. Klassen dreschen Korn, mahlen Mehl und backen Brot und Kekse im neuen Lehmbackofen, die 4. Klassen werden sich auf die „Spuren der Wölfe“ begeben.

 

Die Erlebnisse an jenen Tagen werden durch das Projekt auf die Schule erweitert, indem sie im Unterricht kurz vorbereitet und anschließend über mehrere Wochen fächerübergreifend weitergeführt werden. Viele der neuentwickelten Lehreinheiten gehen aus dem Klassenzimmer hinaus in die belebte Natur. „Der Ansatz des NABU geht weit über die sachbezogenen Inhalte hinaus“, betont Elke Wladarsch. „Ziele sind unter anderem, durch das direkte Naturerlebnis Emotionen zu wecken, die Kinder erleben zu lassen, wie wichtig eine intakte Natur ist, ihnen aber auch auf jeden Fall Handlungsoptionen aufzuzeigen, damit sie spüren, dass sie in der Lage sind, etwas Positives zu bewirken,“ berichtet sie weiter.

 

Und noch etwas kommt bei diesen Lehreinheiten zum Tragen: „Unsere Seminaren in der NABU Umweltpyramide sind handlungsorientiert und so gestaltet, dass jedes Kind im eigenen Tempo selbstbestimmt und seiner Neigung entsprechend mitmachen kann“, erzählt Bettina Schroeder. „Ich möchte aufzeigen, mit welchen Methoden wir arbeiten und erproben, in welcher Form sie an einer Schule ebenfalls Anwendung finden können.“ Sie sei sich natürlich bewusst, dass die Gegebenheiten an einer Schule mit denen im Umweltbildungszentrum nicht zu vergleichen sind. „Um sicher zu gehen, dass meine Vorschläge mit dem Schulalltag zu vereinbaren sind, habe ich ein halbes Jahr sehr intensiv im Unterricht hospitiert“, berichtet Bettina Schroeder vom Projektablauf.

 

Damit es nicht an einer Forscherausrüstung für die Kinder mangelt, hat Elke Wladarsch, zusammen mit Sanja Winkelmann als Fachleitung für Sachunterricht, fünf mit Lupen, Bestimmungsliteratur, Augenbinden und weiteren Materialien gefüllte Kisten vom NABU in Empfang nehmen dürfen.

 

Die erprobten Lehreinheiten werden nach Abschluss des Projektes jeder Schule, die die entsprechenden Seminare in der NABU Umweltpyramide bucht, zur Verfügung gestellt werden. Dies wird ein wichtiger Baustein zur Etablierung von "Bildung für nachhaltige Entwicklung" an Grundschulen, sind sich alle Beteiltigten sicher.


Kirchturm der St.-Viti-Gemeinde für Artenschutz ausgezeichnet

Kirchengemeinde und NABU gestalten NABU für Artenschutz um

„Für besonderen Einsatz im Artenschutz erhält Pastor Martin Knapmeyer, stellvertretend für die St.-Viti-Gemeinde, von Bettina Schroeder (NABU) die Auszeichnung „Lebensraum Kirchturm.““ Foto: M. Knapmeyer
„Für besonderen Einsatz im Artenschutz erhält Pastor Martin Knapmeyer, stellvertretend für die St.-Viti-Gemeinde, von Bettina Schroeder (NABU) die Auszeichnung „Lebensraum Kirchturm.““ Foto: M. Knapmeyer

 

 

Mit großem Engagement hat die St.-Viti-Gemeinde in Zeven in den letzten Wochen ihren Kirchturm für den Artenschutz hergerichtet. Nachdem die Unterstützung der NABU Umweltpyramide und die finanzielle Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gesichert waren, haben Ehrenamtler und Fachkräfte gemeinschaftlich den Kirchturm zu einem Lebensraum umgestaltet, in dem jetzt Dohlen brüten können und Fledermäuse Unterschlupf finden. In den rundbogigen Schallfenstern des Glockenstuhls wurden Nistkästen für die Dohlen angebracht. Außerdem befinden sich nun in der neuen Vergitterung Durchlassöffnungen, genau groß genug für Fledermäuse, die im Turm ihre Quartiere für den Aufenthalt am Tag oder im Winter finden.

 

Bettina Schroeder, Biologin der NABU Umweltpyramide Bremervörde, hat das Projekt begleitet und ist begeistert von dem Ergebnis: “Diese Aktion zeigt, dass Kirchtürme optimale Orte sein können, um für Vögel fehlende natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen zu ersetzen. Und auch Fledermäusen können dort Schlafplätze und die Möglichkeit, ihre Jungen aufzuziehen, angeboten werden.“

 

Im Jahr 2007 wurde die Aktion „Lebensraum Kirchturm“ vom NABU und dem Beratungsausschuss für das deutsche Glockenwesen ins Leben gerufen. Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an oder in ihrer Kirche anbringen können. „Diese Auszeichnung hat sich die St.-Viti-Gemeinde redlich verdient“, hat Bettina Schroeder nach Abschluss der Arbeiten Pastor Martin Knapmeyer mitgeteilt.

 

„Wir freuen uns sehr, dass unser Einsatz so gewürdigt wird“, berichtet Martin Knapmeyer. „Sicher werden durch diese Auszeichnung noch weitere Kirchengemeinden auf die Möglichkeiten, etwas aktiv für den Artenschutz zu tun, aufmerksam.“ Oftmals ist es mit Herausforderungen verbunden – wie Denkmalschutz, Erhalt des Glockenklangs und vieles mehr. Aber der Einsatz lohnt sich – das zeigt das hervorragende Ergebnis im „Lebensraum Kirchturm“ der Zevener St. Viti-Gemeinde.


NABU: „ErsthelferInnen für die Artenvielfalt“ ausgezeichnet

NABU Umweltpyramide überreicht Schild und Leitfaden

Die kleinen Geeste-Strolche und ihre Leitung freuen sich über den Leitfaden und ein schönes Schild, überreicht von Bettina Schroeder (NABU, l.)
Die kleinen Geeste-Strolche und ihre Leitung freuen sich über den Leitfaden und ein schönes Schild, überreicht von Bettina Schroeder (NABU, l.)

Im Laufe der letzten dreieinhalb Jahre haben sich neun Kindergärten und die Helga-Leinung-Schule ausgiebig mit der Artenvielfalt in der Natur beschäftigt. Die Kinder erforschten die Zusammenhänge zwischen Insektenvielfalt, Wildblumen, Nahrungsnetzen und ihrer eigenen Ernährung mit abwechslungsreichen Aktionen und Spielen. Nun geht dieses von der NABU Umweltpyramide umgesetzte Projekt dem Ende entgegen.

 

„Wir bedanken uns sehr bei den mitwirkenden Kindergärten, der Helga-Leinung-Schule und bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die das Projekt finanziell gefördert hat“, sagt Bettina Schroeder, Projektmitarbeiterin vom NABU. Alle von ihr entwickelten Ideen und Materialien wurden von den Fachkräften erprobt und evaluiert. Mit viel Engagement wurden Sträucher und Kräuter angepflanzt, bunte Blumenbeete angelegt, Nistkästen gebaut und mit großer Neugier als Naturdetektive Insekten, Blumen, Vögel, Fledermäuse und vieles mehr erforscht.

 

„Ganz wichtig war uns, dass die Kinder selbst aktiv werden konnten, um so zu merken, dass das eigene Handeln etwas bewirkt. Die dadurch geförderten Kompetenzen entsprechen den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“, betont Bettina Schroeder. „Als Dankeschön für ihr großes Engagement erhalten die Einrichtungen nun als allererste den aus dem Projekt heraus entwickelten Leitfaden überreicht.“ Und noch etwas bringt Bettina Schroeder bei ihrem Abschiedsbesuch mit – ein schönes Schild, das die Kinder für alle sichtbar als „Ersthelferinnen und Ersthelfer für die Artenvielfalt“ auszeichnet.

 

Auch die Kita „Geeste-Strolche“ hat bei dem Projekt mitgewirkt. Die Kinder sind stolz auf ihr schönes großes Kräuterbeet, das sie im letzten Sommer angelegt haben. Sie haben sich freudig darum versammelt, um die Ehrung entgegenzunehmen. „Das Projekt wird im Kindergarten weiterleben und die Ideen noch viele Jahre von uns umgesetzt werden“, ist sich Mareike Steffens als Leiterin dieser Kita sicher.

 

Der aus dem Projekt heraus entwickelte Leitfaden soll allen interessierten Kitas das Nachahmen ermöglichen. „Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung werden die Kitas im Landkreis Rotenburg (W.) je ein Exemplar kostenfrei erhalten“, freut sich Bettina Schroeder. Weitere interessierte Einrichtungen können sich melden unter info@NABU-Umweltpyramide.de.


NABU-Leitfaden für Umweltbildung liegt für Interessierte bereit

Erprobte Aktionsideen werden allen interessierten Einrichtungen angeboten

In dem von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ haben sich neun Kindergärten und drei Klassen der Helga-Leinung-Schule ausgiebig mit der Natur beschäftigt. Die Kinder bekamen viele Möglichkeiten, zu forschen, zu entdecken und den Geheimnissen der Natur auf den Grund zu gehen. Sie erhielten die Ideen und die für die Umsetzung benötigten Materialien von der NABU Umweltpyramide.

 

 „In den letzten zweieinhalb Jahren fertigten die Kinder Niststeine für Wildbienen, legten Wildblumenwiesen und bunte Beete an und bauten Vogelkästen“, berichtet Bettina Schroeder, pädagogische Leitung des Projektes. Gleichzeitig beschäftigten sie sich mit Krabbeltieren, mit der Vielfalt der heimischen Blumenwelt und mit der Vernetzung innerhalb der Arten. Als „Ernährungsforscherinnen und -forscher“ entdeckten sie schließlich, dass auch ihre Ernährung von der Natur abhängig ist. Das Projekt endete für die Kitas und die Helga-Leinung-Schule mit dem Befüllen von großen Wildbienen-Nisthilfen, die dann in der Nähe der neuen Blühflächen aufgestellt wurden.

 

 „Die Kinder spüren, dass sie Einfluss darauf haben, wie es der Natur geht. Ganz wichtig ist, ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie selbst aktiv werden und im Sinne der Natur handeln können“, erklärt Bettina Schroeder die Schwerpunkte in ihrem langjährigen Projekt. Ob die entwickelten Ideen auch tatsächlich in Kitas umzusetzen sind, erprobten die zehn Kooperationspartner. Nach vielen Gesprächen, Workshops und gemeinsamen Aktionen wurden die Ergebnisse zu einem umfangreichen Leitfaden zusammengetragen.

 

Insgesamt blicken alle Beteiligten auf ereignisreiche Jahre zurück. Alle Materialien verbleiben in den Einrichtungen, so dass die vier Module „Krabbeltierfreund“, „Blumenentdecker“, „Naturbaumeister“ und „Ernährungsforscher“ auch weiterhin eigenständig umgesetzt werden können. Darüber hinaus ermöglicht der neue Leitfaden nun allen interessierten Kitas, die Inhalte nachzuahmen. „Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung können wir diesen Leitfaden an alle Kitas im Landkreis Rotenburg (Wümme) kostenfrei versenden“, freut sich Bettina Schroeder. Weitere interessierte Einrichtungen können sich bei der NABU Umweltpyramide unter info@NABU-Umweltpyramide.de melden.


Obstbaumschnitt

Seminar über fachgerechten Obstbaumschnitt am 20. November

Nach drei Jahren können wir wieder eines unserer beliebtesten Seminare anbieten: Biogärtner Torsten Brunkhorst erklärt in Theorie und Praxis, wie Obstbäume richtig geschnitten werden.

Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter Veranstaltungen.


NABU bringt Umweltbildung in Schulen

NABU Umweltpyramide beschreitet mit Schulprojekt neue Wege

Bider 1-5,8,9 Meike Rüdiger / 6,7 Anna-Maria Junclaus

 

Neben einem Besucherzentrum für Familien ist die NABU Umweltpyramide insbesondere ein außerschulischer Lernort, den zahlreiche Schulklassen zu verschiedenen Umweltthemen besuchen. Die entsprechenden Seminare sind wichtige Impulse, um Kinder für die Natur zu begeistern. „Mit meinem neuen Projekt "Umweltbildung querbeet – Impulse auf Grundschule erweitern" möchte ich die Wirkung unserer Seminare nachhaltiger gestalten“, berichtet Bettina Schroeder, Biologin und pädagogische Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide. Rund um vier bewährte Seminare der NABU Umweltpyramide hat sie neue Lehreinheiten entwickelt, fächerübergreifend und passend für den vor- und nachbereitenden Unterricht in der Schule. „Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert dieses Projekt über zweieinhalb Jahre, und das Kollegium der Grundschule Engeo in Bremervörde unterstützt mich engagiert“, freut sich Bettina Schroeder über das Interesse, auf das ihre neue Projektidee gestoßen ist.

Sie kann auf 30 Jahre Umweltbildung in der NABU Umweltpyramide zurückblicken. „Das ist ein großer Schatz an Erfahrungen, den ich gerne an Schulen weitergeben möchte“, so die Biologin. Damit die spätere Umsetzung für die Schulen möglichst effizient, also mit so wenig Vorbereitung wie möglich, durchzuführen ist, hat sie sich den Schulalltag genau angeschaut. „Die letzten Monate durfte ich intensiv an der Grundschule Engeo hospitieren und habe so Einblicke in Bildungsarbeit bekommen, die mir sonst nie möglich waren“, ist die Biologin von der Unterstützung der Schule begeistert.

Um dem Kollegium wiederum die Arbeit der NABU Umweltpyramide vorzustellen, wurden die Lehrkräfte nun im Gegenzug zu einem Workshop vor Ort eingeladen. Alle Seminare sind im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gestaltet, handlungsorientiert und erlebnisreich, dies durften die Lehrkräfte selbst ausprobieren. Sie haben die Lebewesen der Teiche erforscht, Getreide gedroschen und mit Muskelkraft gemahlen sowie die Natur mit Erlebnisspielen reflektiert. Im Lehmbackofen, den das Team der NABU Umweltpyramide für ein neues Seminarkonzept im letzten Jahr gebaut hat, wurde zum Abschluss des Workshops gemeinschaftlich leckere Pizza gebacken.

 

Nun sind alle Beteiligten gespannt auf die nächsten Monate, in denen die Lehreinheiten an der Grundschule Engeo praktisch erprobt werden. „Aus dem Projekt heraus wird später jede Schule, die Umweltbildungsseminare an der NABU Umweltpyramide bucht, diese erprobten und evaluierten Unterrichtseinheiten zur Verfügung gestellt bekommen“, berichtet Bettina Schroeder von dem großen Ziel, das sie mit ihrem neuen Projekt verfolgt.

 


St. Viti-Gemeinde betreibt Artenschutz im Kirchturm

Sichere Nistplätze für Dohlen unter Erhalt der Einflugmöglichkeiten für Fledermäuse

Mit großem Engagement hat die St.-Viti-Gemeinde in Zeven, mit Unterstützung der NABU Umweltpyramide, ihren Kirchturm artenschutzkonform für Dohlen und Fledermäuse hergerichtet. Auch der Denkmalschutz kam dabei nicht zu kurz. Mit finanzieller Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung haben Ehrenamtler und Fachkräfte gemeinschaftlich das Projekt „St.-Viti – Artenschutz im Kirchturm“ erfolgreich umgesetzt.

 

Die St. Viti-Kirche in Zeven im Landkreis Rotenburg (Wümme) wurde Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Der Kirchturm ist im oberen Bereich ein Rundturm, der unterhalb der Turmkuppel sieben Koppelfenster als Klangarkaden für die beiden großen Kirchturmglocken hat. Deren vergitterte Fensternischen werden schon lange von Dohlen als Nistplätze und von Fledermäusen als Einflugöffnungen zu ihren Schlafplätzen genutzt. Auch Tauben finden diese Nistmöglichkeit attraktiv. „Nicht selten haben Vögel Lücken in der Vergitterung aufgespürt und sind ins Innere des Turms eingedrungen. Sie hinterließen Dreck und Kot, auch auf den Glocken. Oft ist auch das Nistmaterial in den Turm hineingefallen. Es musste dringend etwas geändert werden“, berichtet Markus Scheel – er hat sich von Seiten der Kirchengemeinde mit viel Einsatz um die Angelegenheit gekümmert.

 

Um das Anliegen artenschutzfachlich korrekt umzusetzen, wandte sich die St. Viti-Gemeinde an die NABU Umweltpyramide in Bremervörde. „Wir möchten nachhaltige und artenschutzkonforme Nistmöglichkeiten für Dohlen schaffen und dabei die Einflugmöglichkeit für Fledermäuse im Kirchturm erhalten“, berichtet Markus Scheel. Dabei musste neben dem Artenschutz auch der Denkmalschutz berücksichtigt werden – das Äußere der Kirche durfte also nicht verändert werden. Und noch etwas war wichtig, so Pastor Martin Knapmeyer: „Die Fenster dürfen nicht verschlossen werden, damit weiterhin eine Schallöffnung für das Glockengeläut vorhanden ist.“

 

Die verwinkelte Bauweise des Turms war die nächste große Herausforderung. So führte keine Weg daran vorbei, den Rückbau der vorhandenen Gitter und den Abtransport des Nistmaterials von außen, mit Hilfe eines Hubsteigers, vorzunehmen. „Nachdem wir sahen, wie anspruchsvoll die Umsetzung wird, haben wir einen Antrag an die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gestellt. Sie hat uns die finanzielle Förderung des Projektes gerne zugesagt“, berichtet Scheel über die offenen Ohren, die sein Anliegen bei allen Beteiligten fand.

 

Ein Konzept wurde geschrieben. Hans-Hermann Tiedemann vom NABU baute Nistkästen für Dohlen. Ein Hubsteiger wurde organisiert und ehrenamtliche Helfer mobilisiert. In einer Großaktion wurden die Gitter, vorhandenes Drahtgeflecht und das angesammelte, alte und verdreckte Nistmaterial entfernt. Anschließend wurden eine sichere Absperrung gegen eindringende Vögel, die neuen Nistkästen für Dohlen und geeignete Einflugöffnungen für Fledermäuse angebracht. Die verwinkelte Bauweise der Dachkonstruktion und des Glockengebälks, das die Fenster zum Teil verdeckt, erforderte eine individuelle Lösung für jedes Fenster, so dass die Abschlussarbeiten durch den NABU noch einige Tage in Anspruch nahmen.

 

Doch nun kann sich der neue, alte Kirchturm auch von innen wieder sehen lassen. „Davon hat sich schon die erste Kindergruppe während einer Turmführung überzeugen können“, freut sich Pastor Knapmeyer über das gelungene Projekt.

 

Fotos: Martin Knapmeyer

 


Junge Leute im Einsatz für die Natur

FÖJ in der NABU Umweltpyramide

FÖJlerinnen im Einsatz für den Wiesenvogelschutz des NABU.  Foto: Simone Kasnitz
FÖJlerinnen im Einsatz für den Wiesenvogelschutz des NABU. Foto: Simone Kasnitz

Nach der Schule sofort ins Berufsleben oder auf die Uni? Viele junge Menschen nehmen sich lieber eine Auszeit, um sich zu orientieren. Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) in der NABU Umweltpyramide in Bremervörde ist dafür genau richtig. Hier wird den Freiwilligen im Alter von 18 bis 26 eine vielseitiges Beschäftigungsangebot im Bereich des Natur- und Umweltschutzes geboten. Von der Arbeit mit Kindern oder Erwachsenengruppen über den Einsatz im Naturgarten bis hin zur Biotoppflege. Das FÖJ wird in Kooperation mit der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA), Schneverdingen, durchgeführt. Wer sich für ein FÖJ in der NABU-Umweltpyramide interessiert, kann sich jetzt bei der NABU Umweltpyramide bewerben.

 

Durch die Pandemie hat das FÖJ dreieinhalb Jahre pausiert und nun soll es wieder einen Neustart geben. Allerdings ist diesmal das FÖJ auf ein halbes Jahr begrenzt, da es erst Anfang 2023 beginnen kann. Die Aufgaben der FÖJler sind vielfältig. In der Hauptsaison der NABU Umweltpyramide (März bis Juli) finden, so Corona es will, Umweltbildungsveranstaltungen statt. Außerdem sind die jungen Leute an NABU Projekten beteiligt, wie zum Beispiel im Wiesenvogelschutzprojekt, in dem die Nester vom Großen Brachvogel und Kiebitz gesucht und eingezäunt werden. Aber genauso wichtig ist die Pflege des 7500m² großen Außengeländes der NABU Umweltpyramide. Weitere NABU-Aktionen wie Krötenzäune auf- oder abbauen bzw. kontrollieren und die Anlage von Blühflächen sowie der Bau und das Aufstellen von Insektennisthilfen können ebenso zum Aufgabenbereich gehören. Durch die Kooperation mit der Ökologischen Station (ÖNSOR) wird das Aufgabenfeld noch erweitert, beispielsweise durch die Erfassung von Tier- und Pflanzenarten sowie Begleitung und Durchführung von Pflegeeinsätzen. Die FÖJler bekommen außerdem Einblicke in die Schutzgebietsbetreuung.

 

Die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz beteilig sich am FÖJ mit mehreren Seminaren, die jeweils eine Woche dauern, bei denen junge Leute aus den unterschiedlichsten Regionen zusammenkommen und ausgewählte ökologische Themen näher behandeln. Weitere Informationen zum FÖJ und dem Bewerbungsverfahren gibt es bei der NABU Umweltpyramide unter der Telefonnummer 04761-71330 oder hier.

 

„Es erwartet den Freiwilligen ein abwechslungsreiches Aufgabenfeld. Eigeninitiative, Einsatzwillen und Führerschein sind dafür die besten Voraussetzungen“, fasst die Simone Kasnitz, stellvertretende Leiterin der NABU Umweltpyramide den Freiwilligeneinsatz zusammen.

 


Neue Krabbeltierfreunde wachsen heran

Damaris Zipkat vor einem imposanten Spinnennetz.  Foto: Bettina Schreoder
Damaris Zipkat vor einem imposanten Spinnennetz. Foto: Bettina Schreoder

In dem von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ haben sich neun Kindergärten und drei Klassen der Helga-Leinung-Schule ausgiebig mit der Artenvielfalt in der Natur beschäftigt. Die Kinder erforschten die Zusammenhänge zwischen Insektenvielfalt, Wildblumen, Nahrungsnetzen und ihrer eigenen Ernährung mit abwechslungsreichen Aktionen und Spielen. Sie erhielten die Ideen und die für die Umsetzung benötigten Materialien von Bettina Schroeder, Biologin und Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide.

 

Im Laufe der letzten dreieinhalb Jahre bekamen die Fachkräfte Workshops und exklusive Broschüren mit Anleitungen zum Spielen und Entdecken, um den Geheimnissen der Natur auf den Grund zu gehen. Mit Lupen, Keschern, Naturbüchern, Ferngläsern und weiterem vielfältigen Forscher- und Bastelmaterial gepackte Themenkisten sowie eine große Auswahl an Kräutern und Naschpflanzen wurden nacheinander vom NABU überreicht. Sie unterstützten das Projekt und erleichterten den Fachkräften die Umsetzung.

 

„Ganz wichtig war, dass die Kinder selbst aktiv werden konnten, um so zu merken, dass das eigene Handeln etwas bewirkt. Die dadurch geförderten Kompetenzen entsprechen den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“, betont Bettina Schroeder. „Die Kinder fertigten Niststeine für Wildbienen, legten Wildblumenwiesen und bunte Beete an und bauten Vogelkästen. Das Projekt endete für die Kitas und der Helga-Leinung-Schule mit dem

Befüllen von großen Wildbienen-Nisthilfen, die dann in der Nähe der neuen Blühflächen aufgestellt wurden.“

 

Insgesamt blicken alle Beteiligten auf ereignisreiche Jahre zurück. Viele der kleinen Ersthelferinnen und Ersthelfer sind inzwischen in der Schule. Alle Materialien verbleiben jedoch in den Einrichtungen, so dass die vier Module „Krabbeltierfreund“, „Blumenentdecker“, „Naturbaumeister“ und „Ernährungsforscher“ auch weiterhin eigenständig von den Fachkräften umgesetzt werden können. In der Kita „Mäusehaus“ in Ostereistedt hat sich beispielsweise eine NABU-Gruppe etabliert, deren neue Kinder jetzt wieder mit dem Thema Krabbeltiere starten. Damaris Zipkat und Alexandra Schiefke rufen die Kinder regelmäßig zu Aktionen rund um Insekten, Spinnen und weiteren Tieren zusammen. „Ein großes Netz, in dem es vor Spinnen wimmelt, mitten im Flur, dies nimmt den Kindern die Berührungsängste vor diesen doch nicht immer beliebten Tieren“, ist Bettina Schroeder von der weiterhin sehr engagierten Umsetzung begeistert.

 

Aus dem Projekt heraus wurde ein Leitfaden entwickelt, der nun allen interessierten Kitas das Nachahmen ermöglichen soll. „Dank der Förderung durch die Niedersächsische BingoUmweltstiftung werden die Kitas im Landkreis Rotenburg (W.) je ein Exemplar kostenfrei erhalten“, freut sich Bettina Schroeder. Weitere interessierte Einrichtungen können sich melden unter B.Schroeder@NABU-Umweltpyramide.de.


Jetzt Igelburgen bauen und Futterstellen einrichten

Für die Igel heißt es derzeit „Futtern was das Zeug hält“. Denn bis die Temperaturen dauerhaft um dem Gefrierpunkt liegen und sich die Tiere zum Winterschlaf zurückziehen, fressen sie sich bei frühlingshaften Wintertemperaturen noch den notwendigen Fettvorrat an. Auf der Suche nach Nahrung überqueren die stacheligen Gartenbewohner dabei vor allem in den Abendstunden hin und wieder auch Straßen, die für sie oft zur tödlichen Falle werden. Daher ist jetzt eine gute Zeit, den beliebten Tieren im heimischen Garten zu helfen und ihnen ausreichend Unterschlupf und Nahrung zu bieten. 

 

Der NABU gibt Naturfreunden Tipps, wie sie einfache Igelburgen anlegen und die Tiere durch richtige Zufütterung unterstützen können. So überstehen die Igel sicher und gut gerüstet die kältere Winterzeit.

Grundsätzlich gilt: Wer einen Igel findet, sollte ihn auf keinen Fall anfassen. „Die derzeit scheinbar umherirrenden Tiere befinden sich intensiv auf Nahrungssuche, um sich noch rechtzeitig ausreichend Winterspeck anzufressen“, erklärt Martina Junge, Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide. Naturfreunde können den niedlichen und nützlichen Gartenbewohnern helfen, indem sie eine Tränke und eine Futterstelle aufstellen und die Igel so bei der Nahrungssuche unterstützen. Oft kommen die Tiere regelmäßig abends zu bekannten Futterstellen. Für den Futterteller eignet sich ein Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. „Auf keinen Fall sollten Speisereste oder Obst gefüttert werden, auch Milch vertragen Igel absolut nicht“, warnt Martina Junge. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen Futterreste täglich entfernt und das Wasser erneuert werden. Doch auch vor Mitfressern oder Regen sollte das Futter geschützt sein.

 

Die beste Igelhilfe ist ein naturnah gestalteter Garten, denn dort finden sie genügend Käfer, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen. Vor allem Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten Igeln willkommenen Unterschlupf. Doch auch künstliche Verstecke werden jederzeit gerne angenommen, und das nicht nur für den Winterschlaf. Die sogenannten Igelburgen können ohne großen Aufwand selbst gebaut werden oder sind in unterschiedlichsten Ausführungen auch im Fachhandel erhältlich.

 

Informationen zum Igel erhalten Sie auch im Internet unter www.NABU.de. 

 

Foto: NABU/Roger Cornitzius


Geeste-Strolche bauen neues Kräuterbeet

Die NABU Umweltpyramide hat in dem langjährigen Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ Aktionen und Spiele rund um die Artenvielfalt in der Natur entwickelt. Im Laufe von zweieinhalb Jahren wurden diese in neun Kitas und der Helga-Leinung-Schule erprobt und evaluiert. Nachdem die Kinder die Welt der Krabbeltiere und der bunten Blumen erforscht und dabei entdeckt haben, dass vieles miteinander verbunden ist, ging es anschließend darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, dass wir auch wegen unserer Ernährung achtsam mit der Natur umgehen müssen.

 

„Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung konnten die Einrichtungen Wunschzettel für Naschpflanzen an mich abgeben“, berichtet Bettina Schroeder, die das Projekt für die NABU Umweltpyramide umgesetzt hat. Neben Johannisbeer- und Heidelbeersträuchern, Himbeer- und Erdbeerpflanzen wünschten sich so gut wie alle Fachkräfte Kräuter. So auch die Kita „Geeste-Strolche“ in Geestenseth, deren Kinder nun eifrig Schnittlauch, Thymian, Oregano, Minze, Melisse und noch einiges mehr einpflanzen konnten.

Um den empfindlichen Pflanzen einen geschützten Rahmen zu geben, haben die Kinder ein leicht erhöhtes Beet gebaut. Eifrig haben sie Steine geschichtet und die Erde eingefüllt. Dann wurden die Pflanzen eingesetzt. „Die Kinder werden alles gut pflegen und sicher einige Rezepte mit neuen Geschmackserlebnissen ausprobieren“, ist Bettina Schroeder überzeugt.

 

Jetzt hat die letzte Phase des Projektes begonnen, die vielfältigen Erfahrungen der letzten Jahre werden von Bettina Schroeder in einem Leitfaden zur Nachahmung zusammengestellt. „Jede Kita hat ihre eigene pädagogische Ausrichtung, sie haben unterschiedliche Außengelände und verschiedene zeitliche und personelle Möglichkeiten“, berichtet die Biologin. Es zeigte sich während der Erprobung, dass die Umsetzung sehr individuell erfolgen und das Projekt in jede teilnehmende Kita integriert werden konnte. „Die unterschiedlichen Herangehensweisen werden in meinem Leitfaden dargestellt, so dass nachfolgende Kitas viele Anregungen für die Entwicklung der für sie passenden Möglichkeit erhalten.“

 

Und noch etwas möchte sie betonen: „Es freut mich besonders, dass wir diesen Leitfaden dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung allen Kitas im Landkreis Rotenburg kostenlos zur Verfügung stellen können. So wird das Projekt dazu beitragen, dass viele begeisterte Naturschützerinnen und Naturschützer heranwachsen.“

 

Foto: "Die Geeste-Strolche sind stolz auf ihr neues Kräuterbeet." / Mareike Steffens

 


Der Herbstzug der Kraniche beginnt

 

Die Ersten sind schon da – viele Tausend werden noch folgen: Der Herbstzug der Kraniche hat begonnen. Nach und nach werden sich immer mehr Kraniche im Teufelsmoor einfinden, um hier ihre Rast vor dem Weiterflug in die Überwinterungsgebiete einzulegen. In dieser Zeit geht’s nur ums Fressen: Fettreserven aufbauen für den kräftezehrenden Weiterflug.

 

„Für die Kraniche beginnt jetzt die Urlaubssaison und sie wollen gemeinsam in die Ferien fliegen“, sagt Bettina Schroeder von der NABU Umweltpyramide humorvoll. Eine wunderbare Gelegenheit, die sonst so scheuen Einzelgänger zu beobachten. Um die Tiere bei ihrem Zwischenstopp nicht unnötig zu stören und trotzdem ein naturverträgliches Kranich-Erleben zu ermöglichen, hält der NABU auch in diesem Jahr Führungen unter fachkundiger Leitung bereit.

 

Die beliebten Planwagenfahrten werden allerdings auch in diesem Jahr nicht stattfinden. „Die Kraniche sind Experten, was die Wettervorhersage angeht“, weiß Bettina Schroeder zu berichten. „Aber was dieser Herbst für Corona-Auswirkungen für uns bereithält, weiß leider keiner.“ Um möglichst flexibel zu sein, werden daher ausschließlich geführte Wanderungen angeboten, unter fachkundiger Leitung und mit unterschiedlicher Streckenführung. Wie in den vergangenen Jahren werden diese Kranichführungen in Kooperation mit der Gäste- und Naturführerin Frauke Klemme durchgeführt. „Eine erfolgreiche Kooperation, die dieses Jahr ihr 10jähriges Jubiläum feiert!“, freut sich Bettina Schroeder.

 

Auskünfte zu den Terminen und Veranstaltungen sowie die Anmeldungen laufen über Frauke Klemme, Tel. 04763 - 6280180 und Email: anfrage@frauke-klemme.de. Weitere Informationen können darüber hinaus auch von der NABU Umweltpyramide unter info@nabu-umweltpyramide.de erteilt werden.

 

Für alle Kranich-Fans, die ohne Führung die scheuen Tiere beobachten möchten, hat die Gästeführerin noch einen Tipp: „Wenn die Kraniche hier sind, dann sind sie „urlaubsreif““, scherzt Frauke Klemme. „Wer ist da nicht schnell genervt, wenn er bedrängt wird?“ Die Vögel sind äußerst scheu und haben eine große Fluchtdistanz. Die beste Möglichkeit zur Beobachtung besteht, wenn die Tiere sich nicht gestört fühlen. Verhalten Sie sich ruhig, halten Sie einen Mindestabstand von 300 Metern, steigen Sie nicht aus dem Auto aus! Dann bestehen gute Chancen, die Tiere möglichst lange zu beobachten.

 

Foto: Kraniche am Abendhimmel - jedes Jahr ein beeindruckendes Naturerlebnis. NABU/Tom Dove

 


Wiesenvogelprojekt für weitere 10 Jahre gesichert

Als 2011 ein Projekt zum Schutz des Großen Brachvogels über den NABU Bremervörde – Zeven startete, ahnte wohl niemand, wie erfolgreich es werden wird. Damals umfasste es 2000 ha im Norden des Landkreises Rotenburg (Wümme) und wurde unter dem Namen „Langer Schnabel im feuchten Grün“ von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung gefördert.

 

Die Leitung und Koordination liegt seitdem bei der NABU Umweltpyramide, unterstützt von engagierten Ehrenamtlichen. 2013 hat die Stiftung Naturschutz im Landkreis Rotenburg (Wümme) die Finanzierung des Schutzprojektes übernommen, außerdem wurde der Kiebitz als zweite Leitart eingeführt. Das Projekt wurde zunächst auf den gesamten Landkreis ausgeweitet, durch eine flächendeckende Erfassung der Brachvogel- und Kiebitzbestände wurden dann 5 Schwerpunktgebiete für die Wiesenvögel herausgearbeitet.

 

Nun kam Anfang Juni die erfreuliche Nachricht: Die Finanzierung des Wiesenvogelschutzprojektes wird vom Landkreis Rotenburg (Wümme), koordiniert durch die Stiftung Naturschutz im Landkreis Rotenburg (Wümme), um weitere 10 Jahre gesichert! „Das ist ein wahnsinniger Erfolg, der nur Dank aller Akteure in diesem Projekt möglich ist“, freut sich Simone Kasnitz, Projektleiterin der NABU Umweltpyramide. „Ehrenamtliche NABU Mitglieder, Landwirte, Jäger, die Stiftung Naturschutz und der Landkreis ROW haben und werden auch weiter gemeinschaftlich alles für die Wiesenvögel tun, damit sie in unserer heuten Landschaft noch eine Zukunft haben“, so Simone Kasnitz weiter.

 

Anerkennung gab es aber nicht nur von Seiten des Landkreises, auch der NABU Bremervörde – Zeven hat seine im Wiesenvogelschutz aktiven NABU-Mitglieder geehrt. Neben der finanziellen Unterstützung sind es besonders die Ehrenamtlichen des NABU, die den Erfolg dieses Projektes ermöglichen. Die Jahreshauptversammlung war der passende Rahmen, Detlef Ertel, Bärbel Brandt und Hans-Jürgen Wedemeyer stellvertretend für alle NABU-Aktiven im Projekt zu ehren. Zusätzlich hat der NABU Bremervörde-Zeven die Kosten für ein kleines Dankeschön an die Landwirte, die in diesem Projekt aktiv mitwirken, übernommen. „In den nächsten Tagen bekommen alle Landwirte eine Tasse mit dem Motiv ihres Schützlings von mir überreicht,“ erzählt Simone Kasnitz begeistert weiter.

 

„Nun geht langsam die Saison 2022 für die Wiesenvögel vorbei, die ersten Trupps sammeln sich und alle Küken sind geschlüpft. Neben der Trockenheit im Mai, der frühen Mahd und dem Druck der Beutegreifer, kann auf eine spannende Saison zurückgeschaut werden und wir hoffen, dass wir einige Küken in den nächsten Jahren bei uns im Landkreis wiedersehen werden,“ berichtet Kasnitz noch zum Schluss. „Danke an alle Mitwirkenden für dieses großartige Projekt.“

 

Wer Interesse daran hat auch im nächsten Jahr mitzuwirken, kann sich gern an die NABU Umweltpyramide – Simone Kasnitz – unter s.kasnitz@NABU-Umweltpyramide.de wenden.

 

 

Bild 1: „Junge Brachvögel sind Nestflüchter und suchen gleich nach dem Schlupf Deckung.“
© Simone Kasnitz

Bild 2: „Als kleine Anerkennung für die großartige Arbeit wird Simone Kasnitz Motivtassen überreichen“
© Bettina Schroeder

 


Wildbienen-Nisthilfen als Projektabschluss

In dem von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ haben sich neun Kindergärten und drei Klassen der Helga-Leinung-Schule ausgiebig mit der Artenvielfalt in der Natur beschäftigt. Die Kinder erforschten die Zusammenhänge zwischen Insektenvielfalt, Wildblumen, Nahrungsnetzen und ihrer eigenen Ernährung mit abwechslungsreichen Aktionen und Spielen. Sie erhielten die Ideen und die für die Umsetzung benötigten Materialien von Bettina Schroeder, Biologin und Mitarbeiterin der NABU Umweltpyramide.

 

Im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre bekamen die Einrichtungen drei große, mit Lupen, Keschern, Naturbüchern und weiterem vielfältigen Forscher- und Bastelmaterial gepackte Themenkisten überreicht. In diesem Frühjahr erhielten die Kinder außerdem Kräuter und Naschpflanzen wie Erdbeeren und Himbeeren für ihr Außengelände. Inzwischen haben sie alle schon erfolgreich gegärtnert und reichlich geerntet.

 

Die Kinder bekamen viele Möglichkeiten, zu forschen, zu entdecken und den Geheimnissen der Natur auf den Grund zu gehen. „Ganz wichtig war, dass die Kinder selbst aktiv werden konnten, um so zu merken, dass das eigene Handeln etwas bewirkt. Die dadurch geförderten Kompetenzen entsprechen den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“, betont Schroeder. „Die Kinder fertigten Niststeine für Wildbienen, legten Wildblumenwiesen und bunte Beete an und bauten Vogelkästen. Das Projekt endet für die Kitas und der Helga-Leinung-Schule mit dem Befüllen von großen Wildbienen-Nisthilfen, die dann in der Nähe der neuen Blühflächen aufgestellt werden.“

 

Im Laufe des Projektes konnte die Biologin feststellen, dass sich die Insektenvielfalt durch die angelegten Wildblumenflächen enorm gesteigert hat. Zusätzlich werden nun gezielt die Wildbienen gefördert. Für den Bau der Wildbienen-Nisthilfen bekam Schroeder tatkräftige Unterstützung von Bernhard Schroeder, einem aktiven Ehrenamtlichen des NABU Kreisverbandes Bremervörde-Zeven. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Bernhard mich bei diesem Vorhaben so engagiert unterstützt hat“, bedankt sich Schroeder bei ihrem Namensvettern. „Die Kinder können Tonsteine und Hartholz mit Hohlräumen sowie hohle Schilfstängel und extra dafür angefertigte Pappröhrchen in die Nisthilfe füllen. Wichtig war mir auch, dass die Kinder sich die Brut der Wildbienen anschauen können. Daher enthält jede Nisthilfe drei aufklappbare Wildbienenbrettchen. Eine Kita hat mir schon ein Foto von belegten Brutröhrchen geschickt“, freut sich Schroeder über den Erfolg ihrer Idee.

 

Einige Einrichtungen haben ihre Blühfläche und die Nisthilfe im öffentlich zugänglichen Bereich, so dass auch Eltern und andere Besucher die Insektenvielfalt beobachten können. „Öffentlichkeitsarbeit kam wegen der Pandemie in diesem Projekt ein wenig zu kurz“, erzählt Schroeder. „Umso mehr freuen mich solche Aktivitäten und auch, dass eine Kita tatsächlich wieder ein Sommerfest anbieten konnte, auf dem den Eltern die Aktionen der letzten Jahre nähergebracht wurden.“

 

Insgesamt blicken alle Beteiligten auf ereignisreiche Jahre zurück. Alle Materialien verbleiben in den Einrichtungen, so dass die vier Module „Krabbeltierfreund“, „Blumenentdecker“, „Naturbaumeister“ und „Ernährungsforscher“ auch weiterhin eigenständig umgesetzt werden können. Aus dem Projekt heraus wird ein Leitfaden entwickelt, der ab Herbst allen interessierten Kitas das Nachahmen ermöglichen soll. Interessierte können sich schon jetzt bei der NABU Umweltpyramide unter info@NABU-Umweltpyramide.de melden.

 

Foto: Bernhard Schroeder freut sich, dass seine im Ehrenamt gefertigten Nisthilfen so schöne Plätze bekommen haben. / Bettina Schroeder