Kita Sellstedt erforscht die Welt der Ameisen

 

Im Frühjahr 2019 haben neun Kindergärten und die Helga-Leinung-Schule mit dem Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ der NABU Umweltpyramide begonnen. Dieses von der Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt beinhaltet, neben Fortbildungen für das Fachpersonal der Einrichtungen, das Entwickeln und Bereitstellen von Umweltbildungsmaterialien für die Kleinen.

 

„Trotz der zurzeit besonderen Situation verfolgen alle teilnehmenden Einrichtungen das Projekt mit viel Freude und Fantasie“, berichtet Bettina Schroeder als pädagogische Leitung des Projektes. „Im Moment liegt der Fokus auf die Vielfalt an Insekten und die Bedeutung der Wildblumen für diese Tierchen.“ Basierend auf den von der NABU Umweltpyramide zur Verfügung gestellten Materialien gehen die Kinder auf Entdeckungsreise. Die Erzieherinnen der Sellstedter „Federwolken“ berichten: „Beim Spielen im Garten entdeckten die Kinder viele kleine Ameisen. Sofort wurden die Vergrößerungsgläser geholt und die winzig kleinen Krabbeltiere von allen betrachtet. Dabei kamen natürlich viele Fragen auf: Was essen Ameisen? Wie viele Beine haben sie? Wo wohnen die Ameisen? Nachdem die Fragen geklärt waren, entwickelte sich ein großer Plan: Wir bauen einen Ameisenhaufen.“

 

Erstmal wurden Bücher durchgeschaut, denn der Haufen sollte schon sehr echt aussehen. Dann bauten die Kinder gemeinsam ein stabiles Untergestell, das dann mit geduldiger Klebetechnik (Zeitungspapier und Tapetenkleber) zu einem gigantischen Ameisenhaufen modelliert wurde. Aus Eierpappe wurden die Ameisen gebastelt, die ihn nun bewohnen.

 

„Während der Arbeiten wurde die Notwendigkeit dieser winzigen Geschöpfe in unseren Wäldern thematisiert. Außerdem ist ein Ameisenbau ein Wunderwerk der Zusammenarbeit vieler kleiner Helfer, die extrem stark sind. Nach diesem System entstand auch unser großer Bau. Alle Federwolken arbeiteten über Tage Hand-in-Hand, bis das Riesenwerk vollbracht war“, erzählen die Fachkräfte.

 

Zurzeit geht das Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ in eine weitere Phase:  Die Kinder basteln kleine Wildbienen-Nisthilfen und werden im Frühjahr Wildblumen aussäen. „Meine Besuche finden im Außengelände statt und wenn die meisten Kinder schon weg sind, so dass alle Hygienemaßnahmen penibel eingehalten werden“, erklärt Bettina Schroeder, die gerade in jeder Einrichtung zusammen mit den Fachkräften den geeigneten Bereich für die Wildblumen aussucht.

 

Die Anregungen und Rückmeldungen über die Möglichkeiten, Umweltbildung in Kitas umzusetzen, werden im Rahmen des Projektes ausgewertet und für eine Broschüre verwendet, die im Anschluss allen Kindergärten zur Verfügung gestellt wird.

 

Fotos: Bettina Schroeder