Zehn Wildbienen-Nisthilfen für die Kinder

In dem von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekt „Ersthelfer*in für die Vielfalt“ erforschen neun Kindergärten und drei Klassen der Helga-Leinung-Schule über zwei Jahre die Natur. Neben den angebotenen Aktionen und Spielen bekommen die Kinder auch viele Möglichkeiten, Tieren selbst aktiv zu helfen. Nach dem Fertigen von Niststeinen für Wildbienen, dem Anlegen von Wildblumenwiesen und dem Bau von Vogelkästen, wird als nächstes in jeder teilnehmenden Einrichtung eine große Wildbienen-Nisthilfe mit geeignetem Nistmaterial befüllt und aufgestellt.

 

„Die über 360 Arten von Wildbienen in Niedersachsen sind die wichtigsten Bestäuber unserer Pflanzen – und da viele dieser Arten sehr spezialisiert sind, benötigen wir eine vielfältige Natur, damit sie alle sowohl Nahrung als auch Brutplätze finden“, erklärt Bettina Schroeder von der NABU Umweltpyramide. Neben einem naturnahen Garten, in dem Wildbienen den Boden, hohle Pflanzenstängel und Totholz besiedeln können, sind Nisthilfen eine weitere Möglichkeit, das Angebot an Brutplätzen zu erweitern. „Wildbienen sind ausgesprochen friedlich und die wenigsten könnten den Menschen überhaupt stechen. Neben dem positiven Effekt für die Wildbienen sind die Nisthilfen also auch eine schöne Möglichkeit für die Kinder, Tiere aus der Nähe zu beobachten“, ergänzt die Biologin.

 

Für den Bau der Wildbienen-Nisthilfen bekam die NABU Umweltpyramide tatkräftige Unterstützung von Bernhard Schroeder, einem aktiven Ehrenamtlichen des NABU Kreisverbandes Bremervörde-Zeven. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Bernhard mich bei diesem Vorhaben so engagiert unterstützt hat“, bedankt sich Bettina Schroeder bei ihrem Namensvettern. „Wir haben schon so einiges gemeinsam im Kreisverband umgesetzt, aber dies war doch sehr aufwendig: Damit die Nistplätze regengeschützt, aber nicht beschattet sind, bekam jede der zehn Nisthilfen ein großes durchsichtiges Dach“, erklärt die Biologin die Ansprüche. „Ganz wichtig war mir auch, dass die Kinder sich die Brut anschauen können. Daher enthält jede Nisthilfe drei schmale Fächer für aufklappbare Wildbienenbrettchen.“ Hinzu kommen die großen Fächer für Tonsteine und Hartholz mit Löchern sowie einige Fächer, die von den Kindern noch mit Schilf gefüllt werden können.

 

„Die Hohlraumbesiedler unter den Wildbienen benötigen für die Eiablage längliche Löcher, die nicht zu groß im Durchmesser und auch nicht zu kurz sein dürfen“, klärt Bettina Schroeder auf. „Geeignet sind Löcher zwischen 2 und 9 mm Durchmesser – und dem 10fachen an Tiefe, denn im hinteren Teil werden die Brutkammern für die Weibchen und im vorderen Teil für die Männchen angelegt.“ Dies alles wurde bei dem Bau der Nisthilfen beachtet, und so sind alle Beteiligten optimistisch, dass viele Wildbienen die neuen Brutplätze nutzen werden.

 

Foto:„Bernhard Schroeder übergibt die  zehn Wildbienen-Nisthilfen an den NABU.“ / Gerwin Keen