Bremervörde – „Wenn die Kraniche ziehen, künden sie vom bevorstehenden Winter“ - das lehren uns auch viele alte Bauernregeln. Und tatsächlich, pünktlich zum Herbstbeginn sind die imposanten Vögel zurück und finden sich in immer größeren Trupps im Rastplatz Teufelsmoor ein. Bis Anfang November werden hier einige Tausend Tiere ihr Gastquartier aufschlagen, um sich für den Weiterflug in die Überwinterungsgebiete Fettreserven anzufressen. Ein einmaliges Schauspiel, zu dem der NABU alljährlich Beobachtungsmöglichkeiten anbietet.
„Doch dieses Jahr ist alles anders“, sagt Bettina Schroeder von der NABU Umweltpyramide. „Die Kraniche kommen wie jedes Jahr. Doch aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie mussten wir uns anpassen. So können in dieser Saison die beliebten Planwagenfahrten leider nicht stattfinden und auch auf den Service für unsere Gäste, wie z. B. Leihferngläser, müssen wir im Moment verzichten.“ Um jedoch auch in diesem Jahr unter fachkundiger Führung und strengen Hygiene-Auflagen ein Kranich-Erlebnis anbieten zu können, werden die diesjährigen Kranichwanderungen von der Gästeführerin Frauke Klemme in Kooperation mit der NABU Umweltpyramide durchgeführt.
Frauke Klemme begleitet bereits seit Jahren die Kranichführungen des NABU. Im Angebot sind in diesem Jahr ausschließlich Abendwanderungen mit unterschiedlicher Streckenführung. Aufgrund der Auflagen und sehr begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Auskünfte zu Terminen und Veranstaltungen erteilt Frauke Klemme, Tel. 04763 - 6280180 oder Email: info@nabu-umweltpyramide.de
Für alle Kranich-Fans hat die Gästeführerin noch einen Tipp: „Auch Kraniche haben Abstandsregeln“, weiß Frauke Klemme zu berichten. „Die Tiere sind äußerst scheu und haben eine große Fluchtdistanz. Die beste Möglichkeit zur Beobachtung besteht, wenn die Tiere sich nicht gestört fühlen. Verhalten Sie sich ruhig, halten Sie einen Mindestabstand von 300 Metern, steigen Sie nicht aus dem Auto aus! Dann bestehen gute Chancen, die Tiere möglichst lange zu beobachten.“
Foto: „Auch Kraniche haben Abstandsregeln“ ©NABU/ D. Bellmer