Nisthilfen für Schwalben werden zunehmend wichtiger

Die meisten Menschen mögen Schwalben, und als Kulturfolger fühlen sich die Vögel in einer von Menschen geprägten Umgebung grundsätzlich wohl. Ideale Voraussetzungen also für eine harmonische Koexistenz, und dennoch gehen die Bestände von Mehl- und Rauchschwalbe seit Jahren zurück. Gerade bei der Mehlschwalbe wird dies auch bei der Auswertung der Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ für den Landkreis Rotenburg deutlich: Die durchschnittliche Anzahl der Mehlschwalben pro Garten sank innerhalb der letzten 10 Jahre von 2,7 auf 1,3 Individuen, ein Rückgang um über 50 %. Wesentliche Ursachen dafür sind neben dem Insektenschwund fehlende Nistmöglichkeiten sowie ein Mangel an geeignetem Material für den Nestbau. Die NABU Umweltpyramide bietet allen Schwalbenfreunden neben Nisthilfen auch Pakete mit Lehm an, welcher von den Vögeln als Baumaterial für ihre Nester verwendet werden kann. Interessierte können unter der Woche direkt in der NABU Umweltpyramide in Bremervörde, Huddelberg 14 vorbei schauen oder sich telefonisch unter 04761-71352 melden.

 

Sowohl die Rauch- als auch die Mehlschwalbe bauen ihre Nester aus Lehm. „Oft fehlt es dort, wo Brutplätze vorhanden sind an geeignetem Baumaterial, welches die Schwalben für ihre Nester verwenden können,“ erklärt Dr. Maren Meyer-Grünefeldt, Leiterin der NABU Umweltpyramide. „Neben dem Anbringen von fertigen Nisthilfen können auch kleine Lehmpfützen als Unterstützung angelegt werden. Durch diese einfache Hilfestellung kann den Schwalben wirksam geholfen werden.“ Solch eine Lehmpfütze sollte nicht weiter als 300 m vom nächsten Niststandort entfernt sein, denn wenn die Schwalbe den Lehm weiter transportieren muss, trocknet er im Schnabel aus, wird bröckelig und kann nicht mehr als Baumaterial für das Nest verwendet werden.  Gern renovieren Schwalben auch ein kaputtes Nest vom Vorjahr, das ist weniger aufwändig als aus 700 – 1500 Lehmkügelchen ein neues zu bauen. Da Schwalben mehrfach im Jahr brüten und ihre Nester oft ausbessern, lohnt sich das Anlegen auch jetzt noch. Die Lehmpfütze muss den Sommer über bestehen bleiben und feucht gehalten werden.

 

Beim Anbringen von Kunstnestern muss beachtet werden, dass Mehlschwalben gern in Kolonien brüten, wohingegen Rauchschwalbe ein einzelnes Nest mit viel Platz für sich bevorzugen.

 

Foto:  Klemens Karkow „Mehlschwalben benötigen Lehm für den Bau ihrer Nester"